der westliche Gipfel des jetzigen Albanergebirges, der heilige Berg der Latiner, mit einem Tempel des Jupiter Latiaris auf dem höchsten Gipfel, zu dem ein gepflasterter Weg die Festzüge an den feriae Latinae (Bundesfeste der Latiner), sowie die römischen Feldherren bei einer Ovation hinaufführte (Liv.26,21,6)
das Albanum, Name der großen Villen des Pompejus (Cic.Att. 4,11 1) u. anderer reicher Römer, namentl. des Kaisers Nero (Suet.Ner.25,1) u. Domitian (Suet.Dom.4,4)
Alba Fucens oder Alba Fucentis od. Albensium Alba od. gew. bl. Alba
Ursprünglich Stadt der Marser, seit 304 v.Chr. röm. Kolonie; in Samnium am Fucinus-See auf einem hohen Felsen gelegen, gew. bl. Alba, wie noch jetzt Alba od. Albi, bedeutende Festung u. Staatsgefängnis der Römer.
Äneas hatte nach seiner Ankunft in Italien als erste Stadt Lavinium gegründet. Dagegen gründete sein Sohn Iulus-Ascanius die älteste latinische Stadt, am Albaner See gelegen, auf einem schmalen, langgedehnten Hügelrücken (daher "Longa") an der Südostseite des Randes, der den Albanersee einschließt. Den höchsten Gipfel des "mons Albanus" hat sie im Rücken. "Alba" heißt sie angeblich nach der "sus alba" im Schweineorakel des Helenos (Verg.Aen.3,389), das sich hier erfüllt haben soll. Sie ist Mutterstadt der Römer: Von ihr aus wird nach der Sage Rom gegründet.In ihrer Blütezeit gehen von Alba Longa viele Kolonien in das reich gesegnete Umland aus. Bereits den 3. Römischen König (Tullus Hostilius) lässt die Sage Alba Longa zerstören und seine Bürger nach Rom umsiedeln (die "Latiner"). Die einzelnen Könige von Alba Longa nennt u.a. Ov.met.14,609ff. 18 Generationen nach der Zerstörung Troias wird Rom gegründet. Nach Dion.Hal.ant.1,40 (mit Regierungsdauer in Jahren; ein später und untauglicher Versuch, genaue historische Daten anzugeben):
1.
Aineias (4 Jahre Irrfahrt, 3 Jahre Kämpfe; danach Erbauung von Lavinium., dort 3 Jahre Herrschaft, Askanios - Ilos - Iulus 30 Jahre Herrschaft: Verg.Aen.1,263ff.).
Die latinischen Städte waren durch den Kult des Iupiter Latiaris auf dem Albanerberg (unter der Führung von Alba Longa) miteinander verbunden. Wenn die Sage die Zerstörung von Alba Longa schon im 7. Jahrhundert unter Tullus Hostilius erfolgen lässt, so will sie die Vorherrschaft Roms über die Latiner bewusst zurückdatieren. In Wirklichkeit besiegte das Reiterheer der römischen Patrizier die Latiner erst 496 v.Chr. am See Regillus. Sie wurden durch Vertrag Verbündete der Römer, fielen aber 387 v.Chr. beim Galliereinfall wieder ab. 338 v.Chr. löste Rom den Latinerbund auf und schloss mit den einzelnen Städten Sonderverträge.