63 v.Chr. Praetor. Der Konsul Cicero lässt ihn mit Erfolg die Wohnung des Cethegus, nach Waffen durchsuchen. Sonst ist er nicht namhaft geworden (Cic.Catil.3,8).
Er bestreitet Aemilius Paulus den Triumph über Perseus.
151 Praetor in Lusitanien (Portugal), wo er mit seiner Kriegsführung erfolglos bleibt und den Lusitaniern unterliegt. (App.Iber.58f.; Liv.ep.48). EIn Jahr später hinterging er die Feinde, die sich bereits ergeben hatten und wird 149 wegen dieser Grausamkeit durch den Volkstribun Scribonius Libo angeklagt. Durch Bestechung und Bitten ging er, weil er geschickt das Mitleid der Richter zu erregen verstand, schadlos aus dem Prozess hervor.
144 Consul. Nach Cic.Brut.49 war er ein bedeutender Redner.
54 praetor urbi. Er verschaffte Pompeius den Triumph.
49 wird er trotz Caesars Unterstützung nicht Consul. (Caes.Gall.8,50).
Nach Pompeius' Tod musste er für dessen Geldschuld haften, die allerdings von Caesar bezahlt wurde. Er verschwört sich gegen Caesar (App.civ.2,113; Cic.Phil.13,16,33). Im mutinensischen Krieg kämpfte er unter Hirtius. Auf Grund der lex Pedia wird er von Octavianus verurteilt (Suet.Galba 3; App.civ.3,113).
Servius Sulpicius Galba = Servius Galba Imperator Caesar Augustus. 5 v.Chr. - 69 n.Chr.. Verheiratet war er mit Aemilia Lepida
Am 5.Dez.5 v.Chr. als Sohn des gleichnamigen Vaters bei Terracina geboren. Er wird von seiner Stiefmutter Livia Ocellina adoptiert. Er genoss großes Ansehen bei Augustus und Tiberius. Livia bedachte ihn 29 n.Chr. reich in ihrem Testament.
33 Consul I. Legatus Germaniae superioris. Er verteidigt Gallien gegen feindliche Einfälle.
41 schlägt er die Chatten zurück. Er begleitet Claudius nach Britannien.
45 Proconsul Africae. Wahrscheinlich ein Sieg über die Musulamier (Tac.hist.1,49). Er erhält die Triumphalornamente.
60-68 Legatus pr.pr. Hispaniae Tarrac. Er schließt sich Gaius Iulius Vindex an und erhebt sich auf dessen Aufforderung hin als legatus senatus populique Romani.
6.Apr.68 wird er vom Senat zum Staatsfeind erklärt. Von der Garde wird er als imperator ausgerufen. Nach Neros Tod nannte er sich Caesar und fand Anerkennung. Widerstand leistete Publius Clodius Macer, der proconsul Africae. Auch die obergermanischen Legionen fallen ab und fordern einen von Senat und Volk gewählten Kaiser. Die untergermanischen Legionen erheben Aulus Vitellius. Galba zeigt sich der Lage nicht gewachsen. Durch seine Sparsamkeit hatte er sich die Praetorianer entfremdet.
Am 10.Jan.68 adoptiert er Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinianus, wodurch er seine Position zu verbessern hofft. Doch die Praetorianer lassen ihn im Stich und erheben Marcus Salvius Otho zum Kaiser.
210 - 206 führt er als Proconsul in Achaia das Oberkommando im 1. Makedonischen Krieg (Liv.26-31).
210 Zusammen mit den Aitolern erobert er Aigina. (Pol.9,42,5-8), hat sonst aber, weil Unterstützung aus Rom ausbleibt, trotz der Hilfe des Attalos wenig Erfolge.
Kriegstribun des Aemilius Paulus im Krieg gegen Perseus (Liv.44,37). Vor der Schlacht von Pydna (168) sagte er eine totale Mondfinsternis voraus und verhinderte so eine Panik im römischen Heer.
390 Tribunus militum consulari potestate. Er führte das römische Heer in die Niederlage an der Allia (Liv.5,36; Liv.6,1; Macrob.sat.1,16), bestrafte die Wache, die das Capitol nicht bewacht hatte (Liv.5,47f.) und führte die Verhandlungen mit Brennus.
90 und 89 war er im Marsischen Krieg (Bundesgenossenkrieg) Legatus des Gnaeus Pompeius Strabo.
88 Volkstribun. Er wechselte von der Senatspartei zu den Popularen: Er stellte den Antrag, das Bürgerrecht auf die Bundesgenossen auszudehnen, und veranlasste durch ein Plebiszit, dass der Oberbefehl gegen Mithridates von Sulla auf Marius übertragen wurde. Sulpicius wurde geächtet und als Sulla Rom eroberte, durch Verrat eines Sklaven bei Laurentum ermordet (Cic.de orat.3,11). Sein Kopf wurde abgehauen und auf dem Forum zur Schau gestellt. Seine Redkunst hatte Anerkennung gefunden, sein Charakter Tadel.
Des Sulpicius Beredsamkeit hatte einen großartigen, fast tragischen Charakter. Seine Rede war feurig und rasch, ohne jedoch das rechte Maß zu überschreiten. Seine Kraft im Reden, seine Lieblichkeit, seine Kürze war so groß, daß er teils Einsichtsvolle zum Irrtum, teils Gutgesinnte zu weniger guten Gesinnungen verleiten konnte. Sein äußerer Vortrag wird von Cicero als ganz unvergleichlich geschildert. Hinsichtlich der Bewegungen und der ganzen Haltung und Bildung des Körpers war er auf das vortrefflichste ausgestattet; seine Stimme war voll, lieblich, hellklingend; in allen seinen Bewegungen zeigte er den würdevollsten Anstand. Als junger Mann von dreißig Jahren erregte er durch die Rede, in der er den Norbanus anklagte, durch das Feuer und die Gewalt seiner Rede allgemeine Bewunderung. Aber es fehlte ihm die wissenschaftliche Bildung, und das Studium der Philosophie verschmähte er gänzlich; die Kenntnis der gerichtlichen und öffentlichen Verhandlung genügte ihm für die Beredsamkeit, und selbst hiervon war ihm vieles unbekannt, was er dann erst aufsuchte, wenn es die Sache, die er verhandeln sollte, verlangte. Den Crassus, zu dessen großartiger und herrlicher Redeweise ihn seine eigene Naturanlage leitete, suchte er nachzuahmen und schaute ihn stets mit ganzem Geist und Gemüt als sein Vorbild an; aber erreichen konnte er ihn nicht; dazu fehlte ihm die wissenschaftliche Bildung und der feine Witz des Crassus
51 Consul. Bedeutender Rechtslehrer. Kommentar zu dem praetorischen Edictum. Im Bürgerkrieg stellte er sichnach anfänglichem Zögern auf die Seite Caesars.
46 ist er Proconsul in Achaia. Er schickte Cicero zum Tod seiner Tochter Tullia (Febr. 45) das Trostschreiben Cic.fam.4,12.
43 stirbt er auf einer Reise im Auftrag des Senats. Er erhält auf dem Forum ein Denkmal. Cicero würdigt seine Rhetorik in Cic.Brut.153ff.
Mit dem späteren Kaiser Claudius befreundet. Er geht ihm (neben Titus Livius) bei seiner Geschichtsschreibung zur Hand. (Suet.Claud.4,5; Suet.Claud.41,1)