Er wurde 332 als Sohn des Iulius Constantius und der Basilina in Constantinopel geboren. Sein Vater wurde 338 bei einem Aufstand der Soldaten erschlagen.
Iulianus und sein Halbbruder Gallus werden verwiesen. Iulianus hält sich zwei Jahre (337-338) in Nikomedeia (bei Bischof Eusebios) auf, dann eins bis zwei Jahre in Constaninopel (341), wieder in Nikomedeia und in Macellum in Kappadkien (345), wo er sich der rhetorischen und philosophischen Ausbildung widmete.
351 kehrt Iulianus nach Nikomedeia zurück. Dort machte er Bekanntschaft mit dem Neuplatonismus, was ihn trotz seiner christlicher Erziehung heimlich zum Heidenum zurückkehren ließ.
Gallus wird 351 zum Caesar des Ostens erhoben, doch wird er Ende 354 von Constantius als Empörer abberufen und getötet.
Auch Iulianus wird sieben Monate in Haft gehalten und vom Kaiser verhört. Auf Fürsprache der Kaiserin Eusebia wird ihm eine Bildungsreise nach Griechenland gestattet, die ihn Gregor von Nazianz und Basileios begegnen lässt.
Constantius beruft ihn 355 zurück, erhebt ihn am 6. Nov. 355 zum Caesar, verheiratet ihn mit seiner Schwester Helena und entsendet ihn nach Gallien, das schwer unter den Franken und Alamannen leidet.
Er erringt 357 einen bedeutenden Sieg bei Argentorate (Straßburg) und nimmt den Alamannenkönig Chnodomar gefangen.
Auch in den beiden Folgejahren erringt er Siege gegen Franken (358) und Alamannen (359) und betreibt die Reorganisation Galliens.
Das Heer erhebt ihn im Frühjahr 360 zum Augustus und nötigt ihn so zur Auflehnung gegen den Kaiser: Iulianus zieht nach Osten. Als Constantius ihm entgegenzieht, stirbt er am 5. Okt. 361 bei Mopsukrenai in Kilikien
Seit 3. Nov. 361 ist Iulianus Kaiser. Zurückdrängen des Christentums und Wiederbelebung der römischen Religion. Daher von den christlichen Autoren "der Abtrünnige" (apostata, ὁ παραβάτης) genannt. Zu seinen antichristlichen Maßnahmen gehört
das "Rhetorenedikt" vom 17. Juni 362 macht die Lehrberechtigung von einer Erlaubnis des Kaisers abhängig;
die Rückberufung der unter Constantius verbannten häretischen Bischöfe
die Erneuerung zerstörter heidnischer Tempel (der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem kam über den Plan nicht hinaus)
die Abhaltung riesiger Opfer und Götterfeste
die Bevorzugung neuplatonischer Gelehrter und heidnischer Rhetoren (z.B. Libanios)
eigene Schriften
Iustinian stirbt in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 363 auf seinem Perserfeldzug bei Maranga am Tigris an den im Kampf erlittenen Wunden. Die Legende erzählt, ein christlicher Soldat habe ihn getötet.