321 als Sohn des Offiziers Gratianus in Cibalae (Pannonien) geboren. Späterhin mit Marina Severa verheiratet, die ihm den Gratianus gebar. Nach seiner Scheidung heiratete er Iustina, mit der er einen Sohn (Valentinianus II.) und drei Töchter (Iusta, Grata, Galla) hatte.
Am 28. März 364 erhebt er seinen jüngeren Bruder Valens zum Mitregenten und nach der förmliche Teilung der Reichsverwaltung im Juli zum Kaiser im Osten ("Samtherrschaft").
364-375 n.Chr. besorgt er die Aufgaben des römischer Kaisers im Westen.
Er betreibt die Grenzsicherung gegen die Germanen, wobei sich Theodosius für ihn als große Hilfe erwies.
366 siegt er über die Alamannen (1. Alamannenkrieg), die gegen Reims und Paris vorrücken. Allerdings bleibt ihnen die Kraft, Mainz anzugreifen. 368 schlägt er sie noch einmal bei Solicinium (Schwetzingen) (2. Alamannenkrieg).
370 dringen die Burgunder bis südlich von Mainz vor und verlangen vergeblich von Valentinianus die gegen die Alamannen versprochene Hilfe.
374 hatten sich die Quaden und Sarmaten, nachdem sie zuvor Moesien und Pannonien verwüstet hatten, an der Donau festgesetzt. Valentinianus begibt sich 375 persönlich dorthin. Er erleidet aber am 17. Nov. 375 bei Verhandlungen mit den Quaden in Brigetio einen Schlaganfall.
Ihm folgt sein Sohn Gratianus, den er schon am 24. Aug. 367 zum Augustus erhoben hatte.
Sein Leichnam wird am 28. Dez. 376 nach Constantinopel überführt und dort am 21. Febr. 382 in der Apostelkirche neben seiner ersten Gattin beigesetzt.
Innenpolitik:
Er bekannte sich zur nicänischen Glaubensrichtung und unterstützte durch seine Gesetzgebung die christliche Kirche, ohne Gewalt gegen Heiden zu dulden. In der blutigen Konkurrenz zwischen Damasus und Ursinus um die Nachfolge des Liberius auf dem römischen Bischofssitz entschied er sich für Damasus und ließ den praefectus urbi die Ordnung in der Stadt wieder herstellen.
Er siedelte Germanen im Reichsgebiet an und nahm sie in sein Heer auf.
Durch Kontrollen suchte er mit einigem, eher mäßigem Erfolg Missbräuche in der Verwaltung (Getreideversorgung, Münzwesen, Gerichtswesen) und Steuererhebung abzustellen.
Als sein Halbbruder Gratianus am 17. Nov. 375 die Nachfolge ihres Vaters antritt, wird (auf Verlangen der Germanen unter Merobaudes) Valentinianus fünf Tage später am 22. Nov. 375 als Mitkaiser anerkannt. Seine Mutter Iustina führt für ihn die Regierungsgeschäfte.
375-392 Kaiser. Da er noch als Kind den Thron besteigt, bleibt er von seiner Mutter und dem Feldherrn Arbogastes abhängig.
383 setzt sich der Ursupator Magnus Maximus in Britannien durch, 384 findet er auch im Osten die Anerkennung. Erst Theodosius gelingt es, ihn 388 zu besiegen.
Im Spätjahr 384 Verhandlung über die Wiederaufstellung des Victoriaaltars in der Curia (3. Relatio des Symmachus)
23. Jan. 386 Toleranzedikt zugunsten der Arianer, das den Mailänder Bischof Ambrosius zur Gegeninitiative veranlasst.
Maximus fällt 387 in Italien ein. Valentinianus ergreift die Flucht nach Thessalonike, gewinnt aber im nächsten Jahr Italien zurück
Der Franke Arbogastes, der für Valentinianus II. Gallien verwalten sollte, geriet wegen seines selbstherrlichen Benehmens mit dem Kaiser in Konflikt und ließ ihn am 15. Mai 392 in Vienna ermorden (oder Selbstmord ?)
Valentinianus II. hatte in Italien den Arianismus gefördert, einigte sich aber mit dem Mailänder Bischof Ambrosius, der diesen Bemühungen entgegentrat.
Honorius, der 423 starb, hatte ihn zum Nachfolger auserkoren. Er kann sich gegen seinen Konkurrenten, den primicerius notariarumIoannes durchsetzen und wird am 23. Okt. 425 mit der Unterstützung Aspars Kaiser.
435 muss Valentinianus III. den Vandalen ihre afrikanischen Eroberungen zugestehen und Geiserichs Gebietsgewinne in Nordafrica und Numidien anerkennen.
Am 28. Okt.437 heiratet Valentinianus III. Eudoxia, die Tochter des oströmischen Kaisers Theodosius II.
425-455 n.Chr. Kaiser. Er war insgesamt ein schwacher Kaiser: Afrika ging 435 an die Vandalen, Britannien wurde 449 von Sachsen unter Hengist und Horsa erobert, und die Hunnen verwüsteten ungestört Europa.
451 kann Aetius die Hunnen auf den catalaunischen Feldern besiegen.
Am 21. Sept. 454 lässt Valentinianus Aetius ermorden
Am 16. März 455 wird Valentinianus III. von Petronius Maximus ermordet.