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Romulus [Myth.] Romulus |
Romulus und Remus sind Zwillingssöhne des Mars mit der Vestalin Rhea Silvia und stammen aus Alba Longa. Ihr Großonkel Amulius ließ sie am Hochwasser führenden Tiber aussetzen, weil er um den Thron in Alba Longa fürchtete, den er seinem Bruder Numitor, dem Großvater der Zwillinge, weggenommen hatte. Romulus und Remus wurden aber gerettet und von einer Wölfin gesäugt. Der Hirte Faustulus und seine Gattin Acca Larentia zogen sie groß. Sie töteten Amulius und stellten die alte Ordnung wieder. Dann gründeten sie Rom. Bekannte Episoden aus der Gründungssage um Romulus sind 1. die Einholung der Auspizien, 2. der Brudermord an Remus, 3. Der Raub der Sabinerinnen, 4. die Heeresversammlung auf dem Marsfeld, bei der Romulus als Gott Quirinus in einer Wolke zu den Göttern entrückt wurde (Zeugnis des Iulius Proculus). (Liv. 1, 3 ff.; Eutr.1,1f.; ResRom.)
Didrachme aus Rom, 269-266 v.Chr. Vs.: Kopf des Herkules mit Tänie, Löwenfell und Keule; Rs.: Wölfin säugt Romulus u. Remus, im Abschnitt: ROMANO
Gründer und erster König von Rom. Der Dichter Ennius (239 - 169) macht Romulus zum Enkel des Aeneas. Der kritischere Historiker Q. Fabius Pictor lässt mehr Generationen zwischen Aeneas und Romulus liegen. Romulus gilt heute eher als eine frühe, von „Rom" abgeleitete Fiktion. Dies schließt allerdings eine kultische Verehrung bereits zur Königszeit nicht aus. Ganz im Gegenteil: den archaischen „lapis niger" darf man z.B. als Teil eines Kultbezirks für Romulus verstehen. (Vir.ill.2)
Nach seiner Absetzung nur noch "Augustulus" genannt. Sein Vater ist der Pannonier Orestes, den Attila als Gesandten nach Constantinopel geschickt hatte. Dort wurde er zum Patricius ernannt und diente als magister militum in Gallien.
475 zog er nach Italien, verdrängte den weströmischen Kaisers Iulius Nepos und erhob seinen sechzehnjärigen Sohn Romulus Augustulus am 31. Okt. 475 in Ravenna zu dessen Nachfolger. An seiner Stelle regierte Orestes.
Aug. od. Sept. 476 wird er als letzter weströmischer Kaiser von Odoaker gestürzt